Partnerschaft mit Menschen in einem geschundenen Land –
„Freundeskreis Kadeba“, Norderney und Kadeba, Süd-Sudan
Am 25.September 2013 wurde der „Freundeskreis Kadeba“ unter dem Dach der Ev.luth.Kirchengemeinde Norderney im Martin-Luther-Haus auf Norderney gegründet.
Anwesend waren damals vierzehn Mitglieder und zwei Pressevertreter.
Heute (Juni 2024) zählen wir auf Norderney 28 Mitglieder und 31 auf dem Festland.
Ein aktuelles Infoblatt (Mai 2022) finden Sie hier:
Eine-Welt-Tag 2022 Infoblatt 1 Eine-Welt-Tag 2022 Infoblatt 2
Einen Bericht von der Kadeba-Partnerschafts-Begegnungsreise
nach Uganda vom 26. Januar bis 6.2.2024 finden Sie hier
Partnerschaft mit KADEBA im Süd–Sudan
Wenn Sie Mitglied im „Freundeskreis Kadeba“ werden möchten, schicken Sie als
Mail eine entsprechende Information an „freundeskreis–kadeba@web.de“.
Die Mitgliedschaft verpflichtet Sie zu keinerlei Geldzahlungen. Sie erhalten die
neuesten Informationen aus Kadeba und dem Süd–Sudan über Ihre Mailadresse.
Kontaktadresse:
Pastor Stephan Bernhardt, Kirchstraße 11, 26548 Norderney, Tel.: 04932–9917822
SPENDEN GERNE AN:
Freundeskreis Kadeba, Konto bei Kirchenamt Aurich,
IBAN: DE35 5206 0410 0000 0062 62, Stichwort: „Unterstützung Partnerschaftsarbeit KADEBA“.
Für jede Spende senden wir eine Spendenbescheinigung, wenn auf der Überweisung
Ihr Name und die volle Anschrift vermerkt ist.
ABER, schon vor der Gründung des „Freundeskreises Kadeba“ begann die Verbindung zu den Menschen aus dem Süd-Sudan und im Süd-Sudan, in Kadeba.
Auf der Webseite des Kirchenkreises Norden ist besonders unter „Wer mehr wissen möchte… Hier ist der Hintergrund“ einiges zu lesen.
Allerdings ist dies an einigen Stellen zu ergänzen, um die Verbindung in den Süd-Sudan und speziell nach Kadeba genauer einordnen zu können.
1986 ist Christel Selbach, Ehefrau des Norderneyer Pastors Guenter Selbach Teilnehmerin der von Jugenddiakonin Grete Schaer geleiteten Begegnungsreise in den Sudan und arbeitet seitdem zusammen mit ihrem Mann im Sudanarbeitskreis des Norder Kirchenkreises mit.
1988—1990 übernimmt Pastor Selbach die Leitung des Sudanarbeitskreises. Die Kontakte zu den Frauenprojekten des Kirchenkreises und ihre Förderung werden fortgeführt.
1990—1996 leitet Pastor Selbach die Kirchengemeinde in Kairo. Die Stelle schloss damals im Auftrag der Evgl.Kirche in Deutschland, EKiD auch die Betreuung der deutschsprachigen Christen*innen im Sudan mit ein, ebenso die Kontakte zu den ökumenischen Partnern im Land.Die Leitung des Sudanarbeitskreis in Norden übernimmt Pastor Dinse (Arle), anschließend Pastor Meyer-Engeler (Hage).Während der jährlichen Besuche im Sudan zwischen 1990 und 1996 kann Ehepaar Selbach in Brückenfunktion mit dem Kirchenkreis Norden auch die Kontakte zu den Frauen aus den Projekten und zum Sudanesischen Kirchenrat aufrechterhalten und begleiten und festigen.
1996 kehrt Ehepaar Selbach zurück nach Ostfriesland (Aurich, Kgm.Sandhorst) und organisiert den Aufbau der Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Aurich und der
All Saints Cathedral in Khartoum.
Es folgen mehrere Besuche von Provost Sylvester in Aurich in Vorbereitung der Partnerschaft, dabei macht er auch jeweils Halt auf Norderney.
2004 am Strand auf Norderney und vor der St.Johannis-Kirche in Sandhorst
2005 einigen sich der Sudan und die süd-sudanesische Opposition auf einen Friedensvertrag, der nach sechs Jahren Übergangszeit und einem Referendum zur Unabhängigkeit des Süd-Sudan führen soll.
2007 schließt die All Saints Cathedral in Khartoum vor Ort einen Partnerschaftsvertrag mit dem Kirchenkreis Aurich.
2008 kommt Provost Sylvester nach Ostfriesland und unterzeichnet in Aurich seinerseits den Vertrag mit dem Kirchenkreis Aurich.
Von Januar bis Ende März 2008 reist Ehepaar Selbach als Ruheständler auf Bitten von Provost Sylvester in den Sudan, um die Partnerschaft zu vertiefen und medizinisches Grundwissen an die Gemeinde, beson-ders an Mädchen und Frauen, zu vermitteln.
In dieser Zeit (09.-19.02.2008) kommt auf Einladung von Ehepaar Selbach auch Pastor Meyer-Engeler (Hage) nach Khartoum. Gemeinsam besuchen sie die verschiedenen Frauenprojekte, die vom Kirchen-kreis Norden zum Teil bis heute betreut und (mit-) finanziert werden.
In Jebarouna mit der Verantwortlichen Kamilia Kuku. (Bildmitte).
Rolf Meyer-Engeler (vorne rechts, Guenter Selbach (hinten rechts)
Rolf Meyer-Engeler, Guenter Selbach, Holger Stoy vor dem Bereich, in dem ein von
Norden gefördertes Frauenprojekt gefördert wird: arbeiten mit Nähmaschinen
Während der drei Monate knüpfen Selbachs enge Kontakte auch zu Johnson und Venturina Nyeko. Beide gehören zur Ethnie der Acholi in Nord-Uganda.
In Khartoum leiten sie die KDS (Khartoum Diplomatic School) und sind sehr aktive Mitglieder in der All Saints Cathedral. Auch Rolf Meyer-Engeler lernt Nyekos kennen.
Das Ehepaar wirkt in dieser Zeit sehr erschöpft; daraufhin laden Selbachs die
Nyeko-Familie für drei Wochen zu sich nach Norderney ein.
Im September 2008 erholt sich Familie Nyeko im Haus Selbach auf Norderney. Ehepaar Meyer-Engeler reist auch zu Besuch auf die Insel und es kommt zur Verabredung für eine Begegnung mit dem Schulleiter des Ulrich-Gymnasiums in Norden. Daraus ergibt sich ein Schüleraustausch zwischen dem Ulrichs-Gymnasium und der Khartoum Diplomatic School.
Gleichzeitig begegnen sich auch Nyekos und der Norder Superintendent Kirschstein (Beginn der Partner-schaft des Kirchenkreises Norden mit Uganda).
Zurück in den Sudan ins Jahr 2008
In Khartoum lädt Provost Sylvester Ehepaar Selbach ein, mit ihm für vier Tage in seine Heimat im Süden des Landes, in das Moro-Land nach Kadeba zu reisen.
Erste Eindrücke und Begegnungen in Kadeba
Gruppenfoto der Mitarbeitenden Im Gottesdienst
In den Gesprächen mit den Verantwortlichen berichten sie von den Zukunftsplänen:
ein Geburtshaus soll erstehen, damit die Frauen in Begleitung von Hebammen gefahrloser ihr Kind zur Welt bringen können und nicht auf dem Weg ins nächste Hospital (mindestens sechs Stunden Fußweg) verbluten.
Von 2008 bis 2011 kann Ehepaar Selbach bei der Norderneyer Kirchengemeinde und vielen Freund*innen auf der Insel und dem Festland Geld für den Bau des Geburtshauses sammeln. Über 20.000 Euro kommen zusammen. Der gleiche Betrag wird von UNICEF gespendet und so kann im November 2011 im Beisein von der Norderneyer Redakteurin Verena Leidig und Ehepaar Selbach das Geburtshaus eingeweiht werden.
Das neuerbaute Geburtshaus Bei der Einweihung
Nützliche Geschenke für die spätere Arbeit Aber die Räume sind noch leer
Inzwischen ist politisch für die Süd-Sudanesen*innen Wichtiges passiert: Am 09.Juli 2011 wird der Süd-Sudan unabhängig. Nach dem Referendum zur Unabhängigkeit 2005, besonders aber im Jahr 2011 kehren die meisten Süd-Sudanesen zurück in ihre Heimat. Der Sudan duldet keine Süd-Sudanesen mehr in seinem Territorium. So siedeln auch Sylvester und seine Familie von Khartoum nach Juba um. Für Sylvester endet damit sein Dienst als Provost an der All Saints Cathedral. Sein Ruhestand beginnt. Das bedeutet allerdings, dass er nun keinerlei Bezüge mehr erhält. Vor allem seine Frau Jennifer trägt durch Teeverkauf am Straßenrand dazu bei, ein Minimum an Lebensunterhalt für die Familie zur Verfügung zu haben.
Aber auch in Deutschland geschieht Wichtiges. Durch sehr glückliche Umstände kann Pastor iR Selbach erreichen, dass von einem stillgelegten Krankenhaus in Dannenberg Betten, Matratzen, Nachttische, gynäkologischer Stuhl und weiteres Entbindungsmaterial für den Transport nach Kadeba gespendet wird. Ergänzt wird die Sendung mit Babybetten und Babyausstattungen von der aufgelösten Entbindungsstation auf Norderney.
September 2012 Beladen in Dannenberg;
Februar 2013 Ankunft in Kadeba
März 2013: das Geburtshaus ist komplett eingerichtet;
Kinder werden geboren; die Mütter sind glücklich
Unter einem großen Mangobaum wird ein Dankfest gefeiert. Über 150 Frauen sind mit ihren Babys gekommen, die alle im neuen Geburtshaus das Licht der Welt erblickt haben. Ehepaar Selbach kann im März 2013 dabei sein.
25.September 2013, auf Norderney wird der FREUNDESKREIS KADEBA unter dem Dach der ev.-luth. Kirchengemeinde gegründet.
November 2013: vom „Freundeskreis Kadeba“ wird ein dreitägiger workshop in Naturmedizin finanziert, den Gunda Stegen leitet. Sie ist Theologin, lebt und arbeitet seit vielen Jahren im Sudan und Süd-Sudan. Ihr Seminarziel ist es, den über 25 Teilnehmenden die heilende Kraft von Kräutern und Pflanzen zu vermitteln, die im Süd-Sudan wachsen. Auch auf dem Gebiet ist sie Expertin. Dabei ist Artemisia-Tee besonders wichtig. Er beugt gegen Malaria vor.
Beim Workshop:
Hören, lesen und
schauen, dann
praktisch umsetzen.
Die Verantwortlichen in Kadeba haben aber noch weitere Pläne. Sie möchten gerne mehr Entwicklung und Bildung unter die Bewohner bringen. Sylvester und Ambrose hatten bei ihrem Besuch die schon früher gefasste Idee dazu auf der Insel vorgetragen: der Bau einer weiterführenden Schule vorwiegend für Mädchen und junge Frauen, die sonst (als Mütter) kaum zur Entwicklung des jungen Staates würden beitragen können. Die Planung beläuft sich auf 50.000 Euro.
Im Vorstand vom Freundeskreis wird beschlossen, diesen Plan zu unterstützen und sich um Finanzmittel zu bemühen. Von dem Plan wird die Öffentlichkeit informiert.
Bei BROT FÜR DIE WELT und der Niedersächsischen Umweltstiftung BINGO wird der Plan vorgetragen und um Finanzhilfe gebeten. Beide sagen Finanzmittel in Höhe von je 10.000 Euro zu. Der Freundeskreis verpflichtet sich, 17.000 Euro beizutragen, und vom EPF in Juba werden durch Eigenleistung und Bereitstellung eines Grundstücks die restlichen 13.000 Euro beigesteuert. Viele Spenden gehen ein!!!
Grundmauern werden gelegt und Steine für den Schulbau geformt,
getrocknet und dann gebrannt.
Diese Architekten-Skizze zeigt, wie die neue Schule einmal von außen aussehen soll.
Doch dann, am 19. Dezember 2013, gerade zwei Aufbaujahre sind vorbei, beginnt ein Bürgerkrieg im Süd-Sudan.
Auch die Arbeiten am Schulbau müssen eingestellt werden.
„BROT-FÜR-DIE-WELT hat dazu einen von der Mitarbeiterin Jasmin Bergemann verfassten Blog „Traumabewältigung statt Schule für Mädchen“ ins Netz
gestellt, der hier nachzulesen ist.
Zunächst sind die Menschen in Kadeba nicht direkt betroffen, aber nach einigen Wochen fallen die Soldaten von beiden rivalisierenden Gruppen auch in Kadeba ein. Felder werden verwüstet, Hütten ver-brannt, Menschen beraubt, es wird Gewalt angewandt. Die Menschen haben Angst. Hoffnungen schwinden. Der Krieg ist da.
Vor allem der dominierende Stamm der Dinka mit dem Präsidenten Salva Kiir kämpft gegen den Stamm der Nuer, zu dessen Stamm der Vizepräsident Riek Machar gehört. Mitte Januar 2014 sind mehr als eine halbe Millionen Zivilisten auf der Flucht, im eigenen Land und in Nachbarländern. Die Soldaten beider Parteiungen morden, brandschatzen, vergewaltigen. Felder können nicht bestellt werden, die Preise für Lebensmittel steigen unermesslich, viele Menschen verhungern.
Dank vieler Spenden von Mitgliedern des „Freundeskreises Kadeba“ und weiteren Unterstützenden können ab Mitte 2014 immer wieder größere Geldbeträge als not-wenige Hunger– und Überlebenshilfe nach Kadeba auf sicherem Weg transferiert werden. Monatlich erhält darüber hinaus die Familie von Sylvester und Ambrose eintausend Euro vom Freundeskreis, damit „die Helfenden nicht hilflos werden“.
Mehrere Friedensverhandlungen finden statt, aber immer wieder flammen neue Kämpfe auf. Erst im September 2018 wird ein brüchiger Frieden geschlossen, und im Februar 2020 schließlich eine Einheitsregierung gebildet.
Aus Kadeba sind die Menschen „in den Busch“ geflohen, viele Zivilisten wurden beraubt und ermordet.
Aus dem Geburtshaus wird das Mobiliar gestohlen, die Fenster demoliert.
Februar 2018:
Sylvester hält Zerstörungen
am Geburtshaus fest.
Die Menschen im ganzen Land leben in Angst und ohne ausreichend Ernährung. Der Bürgerkrieg hat sie traumatisiert. Sylvester und Ambrose haben uns auch Fotos von Toten und Verletzten gesendet, die wir hier aber nicht widergeben möchten. Wir bitten um Verständnis.
Im Vorstand vom EPF wird entschieden, dass Sylvester und weitere Mitarbeitende sobald die Sicherheits-lage dies zulässt, nach Kadeba fahren, um dort und in angrenzenden Orten Trauma-healing-Seminare anzubieten. Sylvester hatte sich Jahre zuvor bereits auf dem Gebiet der Traumabehandlung Kenntnisse und Methoden angeeignet, die er nun mit einem Team vor Ort umsetzen will. Die Menschen sollen von ihren traumatischen Erlebnissen frei kommen und lernen, ganz neu und friedlich miteinander umzuge-hen. Der Glaube und das Vertrauen in Gott spielen dabei für die Menschen im Süd-Sudan eine sehr große, wichtige Rolle. Von den Militärs beider Seiten erhält Sylvester nach vielen Gesprächen die Zusage, dass das Team sich gefahrlos auf den Weg von Juba nach Kadeba machen kann.
Der EPF bittet den Freundeskreis um finanzielle Hilfe für die Durchführung (Transport, Versorgung des Teams). BROT FÜR DIE WELT ist bereit, die noch nicht abgerufenen Mittel für den Schulbau umzuwid-men. BINGO kann sich dem leider nicht anschließen. Aber die Evangelische Kirche in Deutschland (EKiD) und der Freundeskreis stellen den gleichen Betrag bereit. So können insgesamt 16.500 Euro überwiesen werden. Die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder überprüft und bestätigt eine unabhängige Organisation nach der Durchführung von insgesamt vier Seminaren.
Besonders hervorzuheben ist, dass nach den ersten Seminaren die militärische Leitung von beiden Partei-en Sylvester und das Team bitten, einen Extrakurs nur für Angehörige des Militärs der Regierung und der Opposition durchführen möge. Und dies geschieht erfolgreich im April 2019.
Ende Oktober 2020 fand in Juba die 5.NGO Expo (Treffen von Nicht-Regierungs-Organisationen) statt, an der auch EPF teilnahm. Gleich Anfang November sandten uns Sylvester und Ambrose die Nachricht und den Beleg, dass EPF als Gewinner für die beste Erfolgsstory geehrt wurden.
Die Erfolgsgeschichte selbst ist auf den folgend zu lesen:
<< ORGANIZATION NAME: EDUCATION AND PEACE FOUNDATION (EPF).
Education and Peace Foundation (EPF) is a registered national organization, focusing on developmental projects, education, peace building, and engages in humanitarian services. Our mission is to empower rural communities by facilitating access to integrated basic services required for productive, sustainable rural development and improved livelihood, advocates for self-consciousness and civic space.
Our program interventions areas are in Central and Western Equatoria states for now. For more than 9 years now, we have been operating in Mundri East County, but we have plans to expand our operations to other states within South Sudan.
OUR MOST OUTSTANDING INITIATIVE.
‘Walking between the Open Mouths of a Hungry Crocodile – A Peace Process in former Amadi State of Western Equatoria’.
The Education and Peace Foundation can be credited for its unreserved drive for peace and sustainable rural trans-formation in South Sudan. Construction of a Maternity Unit in rural location and Immunization of children and pregnant women in opposition controlled areas was a big plus to our peace efforts. Empowering the rural communities has been our driving force.
EPF has been involved in peace processes through trauma healing and reconciliations training work-shops in both government and opposition controlled areas – an initiative which was described by facilita-tors as ‘Walking between the open mouths of a hungry crocodile”. An initiative which became a healing broom for the people of former Amadi State including the armed actors.
The trauma healing process was unique. It focused on the mindset and altitude of individuals who have undergone traumatic experi-ence as result of the conflicts. When the community of a country lives in perpetual fear, perhaps the air we breathe may as well be traumatized.
Unique as it is, the process provided some semblance of civic space in Amadi State, opened access to humanitarian services in the opposition controlled areas and NGOs have resumed operations and provide support services to the local people. Changing
peoples’ mindset and altitude is not so ease in a country divided by hatred and persistent conflicts. Our ability to connect enemies to make peace, is unique and adorable. We have no boundaries when it comesto serving the rural communities. But it was tough and so frightening to negotiate with people who are traumatised in the first place and also carrying guns and have not only once, but many times invol-ved in conflicts.
Each side was suspicious of the other, and even members of the nego-tiation team and facilitators. Probable, we were considered by each party as traitors and were suspects of each side. With the level of hatred and mistrust in the country, peace building process is essential in re-engineering economic development, social cohesion and political stability.
Living in a country where there is peace, people live happily and treat others with respect, sharing love together and enjoying opportunities and most importantly walking in the wilderness without fear and proud of their country and cultural heritages.
Today, in Kedi’ba payam of former Amadi state, pregnant women can access maternal services in a re-mote rural location which has never existed from time immemorial. More than 500 babies have been delivered in the maternity since 2012. Children and pregnant women living in the opposition controlled areas were vaccinated and their lives were spared as result of the peace processes. In Lui, 15 war prison-ers were released. Our small peace efforts have contributed into access to NGOs services in Amadi.
Peace means everything to the people of South Sudan. We all need peace. Where there is peace there is investment and opportunities for employment, peaceful coexistence and development, which we need now! >>
Alle, die mitgeholfen haben, dass diese schöne Ehrung möglich wurde, werden sich mitfreuen und hoffen, dass der Friede im Süd-Sudan ein wenig mehr gewachsen ist. Regierung und Opposition haben den EPF gebeten, weitere Trauma-healing-workshops durchzuführen.
Für alle Norderneyer Mitglieder des Freundeskreises ist es sehr ermutigend, in den Jahren 2014 und 2015 jeweils im Juni Sylvester und Ambrose hier auf der Insel erleben, ihnen begegnen zu können. Zuvor hatten beide auf Einladung vom “Sudan Focal Point Europe” zusammen mit Ehepaar Selbach an einer Sudan-Südsudan-Konferenz in Hermannsburg teilgenommen.
Gespräch mit Bürgermeister Ulrichs. Sylvester und Ambrose tragen sich ins
Goldene Buch der Stadt Norderney ein
Juni 2014
Treffen mit Herrn Birnbaum, Leiter der Kooperativen Gesamtschule
und Superintendent Kirschstein
Juni 2015
Im Juni 2015 war die letzte direkte Begegnung mit den Freund*innen aus Kadeba möglich. Vom Freundeskreis war für 2016 schon eine Begegnung im Süd-Sudan geplant. Wegen der unsicheren Situation im Land haben wir die Planung um ein Jahr verschoben—und mussten dann auch auf Anraten der Freunde die Planungen für Jahre ganz aufschieben. Die Sicherheitslage im Land ist nicht stabil. Die Versorgungssituation für die Bevölkerung bis heute keineswegs gesichert. Nach wie vor kommt es zu Überfällen und Gewalttaten, häufig aus schierer Verzweiflung und Hunger. Wir können von hier aus nur mit treuer Fürbitte, mit Mailkontakten und Geldspenden den Menschen im Süd-Sudan nahe sein.
Aber diese Hilfe wünschen sie sich. In Mails kommt es immer wieder zum Tragen: „danke, dass ihr uns nicht vergesst; danke, dass ihr uns mit den Geldtransfers helft, das Not-Wendigste bereit zu haben“.
Im Sommer 2020 wurden große Teile der Ernte im Süd-Sudan durch eine Heuschreckenplage aus Nord-Ostafrika kommend vernichtet. Weitere Preissteigerungen sind die Folge. Im Spätsommer folgen auch noch Überschwemmungen im ganzen Land.
Diese Naturkatastrophen sind auch eine ganz große Belastung für die Freunde, von Juba aus den Menschen in Kadeba in der Corona-Zeit beizustehen. Denn auch den Süd-Sudan und die Menschen in und um Kadeba hat die Corona-Pandemie betroffen. Über das auch sonst sehr informative Nachrichten-Portal www.radiotamazuj.org werden Anfang November 2020 für das ganze Land 2.847 Infizierte und 55 Tote gemeldet. Diese recht niedrige Zahl gibt sicher nicht die Wirklichkeit wieder; denn die Testkapazität ist überhaupt nicht vergleichbar mit der in Europa.
Im Vorstand vom Freundeskreis wird beschlossen, eine Sonderzahlung nach Kadeba zu senden, damit die Freund*innen vor Ort mit Material und Information den Menschen in der Corona-Pandemie zu Hilfe sein können. Parallel dazu wird bei einer Sitzung vom Eine-Welt-Ausschuss des Norder Kirchenkreises beschlossen, für alle vier Kirchenkreis-Partner-schaften einen Betrag von je 2.000 Euro als Coronahilfe bereit zu stellen. Der „Freundeskreis Kadeba“ verdoppelt diesen Betrag und überweist ihn in Richtung Kadeba. Allerdings kann das Team vom EPF nicht sofort nach Kadeba reisen, weil vor allem die Wege und Pisten durch den Dauerregen völlig unbefahrbar sind. Zudem erleidet Sylvester einen Malariaschub, der ihn zwingt, zunächst in Juba zu bleiben. Erst Mitte Oktober kann eine kompetente Gruppe unter Sylves-ters Leitung nach Kadeba reisen. Zusammen mit Mitarbeitenden vor Ort sind am Ende 37 Personen aktiv. Im Gepäck sind Masken, Desinfektionsmittel, Seife, Poster und Flyer zu Corona, die dann vor Ort verteilt werden. Ganz wichtig ist allerdings, den Menschen durch Erzählungen die Gefährlichkeit vom Sars-CoV-2-Virus nahe zu bringen. Denn das nötige Verhalten, um Corona zu bekämpfen, vor allem Abstand-halten widerspricht völlig dem in Afrika und besonders im Moro-Stamm üblichen. Zu allen Gelegenheiten ist man sich auch körperlich nahe, umarmt man sich; selbst Verstorbene werden noch direkt berührt und in den Arm genommen. Die Menschen sind sich körperlich ganz nah, bis hin zur Grablegung. Es ist gar ein böses Omen, sich nicht daran zu halten. Besonders an der Stelle muss das Team ganz wichtige Arbeit leisten und immer wieder auf das Abstand-halten verweisen.
Im Rückblick auf die Corona-Mission berichtet Sylvester, dass die Menschen über die Information, die eingebrachte Hilfe an Materialien sehr dankbar gewesen sind. Aber auch über ein dringendes anderes Problem schreibt er. Wegen Corona werden die Schulen geschlossen. Das hat zur Folge, dass in sehr großem Masse Alkoholismus zunimmt und auch, dass aktuell 27 Schulmädchen ungewollt schwanger geworden sind.
Sodann berichtet er erfreulicher vom Geburtshaus. Am Ankunftstag kommen dort 2 Babys zur Welt. Von den 2013 sechszehn Krankenhausbetten sind nach den aktiven Zerstörungen in 2017-18 nur noch fünf übrig geblieben. Aber ebenso fünf Hebammen sind jetzt vor Ort aktiv. Die sind sehr froh, von den Corona-Artikeln auch einiges für die jungen Mütter zu erhalten. Was sie allerdings dringend benötigen, sind Stoff-Binden. Wir haben an Ambrose inzwischen aus dem Internet Schnittmuster gemailt.
Bitte, beten Sie für die Freund*innen in Kadeba, für die Menschen im Süd-Sudan.
Das Gebet trägt, die persönliche Fürbitte wie auch die Fürbitte in den Gottesdiensten.
Wenn Sie auch mit Geld helfen mögen und können, überweisen Sie bitte Ihre Gabe auf das Sammelkonto beim Kirchenamt in Aurich
Kirchenamt Aurich, IBAN DE35 5206 0410 0000 0062 62 Immer unter „Verwendung“ angeben: „Partnerschaftsarbeit Kadeba“
sowie Name und Postadresse
Für jeden Spendenbetrag erhalten Sie eine Spendenbescheinigung, ausgestellt von der Kirchengemeinde Norderney.
Wenn Sie gerne Mitglied im „Freundeskreis Kadeba“ werden möchten, schreiben Sie uns einfach eine Mail an „freundeskreis-kadeba@web.de“. Die Mitgliedschaft verpflichtet zu keinerlei Beitragszahlung; Sie erhalten als Mitglied aber Informationen über alles, was wir aus dem Süd-Sudan erfahren und was wir für die Menschen dort planen und unternehmen.
Der Vorstand vom Freundeskreis besteht aus acht Personen. Pastor Stephan Bernhardt koordiniert derzeit die Kontakte innerhalb des Freundeskreises, zu den Partner*innen im Süd-Sudan und „nach außen“.